Mahålies Mysteries

„Nanu?“ dachte Mahålie und wahrscheinlich sprach sie es auch laut aus,
denn Murphy, ihr treuer, vierbeiniger Begleiter schaute sie interessiert unter seiner kleinen Decke an.
„Nanu?“ dachte also Mahålie, und noch einmal, doch diesmal leise, denn Murphy widmete sich ein paar Kissen auf der Couch, aus denen er versuchte, eine Burg zu bauen, was für ihn völlig normal war.
Was nicht völlig normal war und Mahålie schon zum dritten Mal einen Gedanken der Verwunderung bescherte, war das Paket.
Pakete und Kriminalfälle, das ist grundsätzlich keine gute Kombination, aber Mahålies Geschichte war nicht direkt ein Kriminalfall. Das Paket war genau so lange mysteriös, bis sie es mit einer Nagelschere, die ihr als erstes, metaphorisch gesehen, ins Auge gesprungen war, geöffnet wurde. Oben auf dem Paket befand sich ein Zettel mit einem QR-Code, den Mahålie neugierig scannte. Sie kam auf eine Website mit folgendem Text:
„Nanu?“ dachte Mahålie und wahrscheinlich sprach sie es auch laut aus,
denn Murphy, ihr treuer, vierbeiniger Begleiter schaute sie interessiert unter seinem kleinen Schneeanzug an.
„Nanu?“ dachte also Mahålie, und noch einmal, doch diesmal leise, denn Murphy widmete sich ein paar Kissen auf der Couch, aus denen er versuchte, eine Burg zu bauen, was für ihn völlig normal war.
Was nicht völlig normal war und Mahålie schon zum dritten Mal einen Gedanken der Verwunderung bescherte, war das Paket.
Pakete und Kriminalfälle, das ist grundsätzlich keine gute Kombination, aber Mahålies Geschichte war nicht direkt ein Kriminalfall. Das Paket war genau so lange mysteriös, bis sie es mit einer Nagelschere, die ihr als erstes, metaphorisch gesehen, ins Auge gesprungen war, geöffnet wurde. Oben auf dem Paket befand sich ein Zettel mit einem QR-Code, …aber das wissen wir ja schon.
Unter dem Zettel befanden sich Dinge, die Mahålie mochte. Snacks, von denen sie schon wusste, dass sie sie bekommen würde. Mahålie hatte eine sehr konkrete Anfrage bekommen, was ihr schmecken würde und das war entweder ein sehr gutes Ablenkungsmanöver oder ein sehr offensichtlicher Versuch, ihr zu ihrem Geburtstag eine Freude zu machen. Mahålie mochte Freuden. Am meisten mochte Mahålie allerdings Freuden, die sie Anderen machen konnte, denn wenn man ihr eine uneigennützige Freude machte, überlegte Mahålie sehr gerne sehr lange, ob sie das auch verdient habe und ob das in Ordnung sei, weil sie gerade jemandem Umstände machen würde. Sie kaute auf diesen schlechten Gefühlen herum wie auf Chips, aber im Moment schmeckten die Chips besser als die blöden Ideen.

Mit Komplimenten ist wie mit Chipstüten, man kann sie manchmal nur schwer zulassen. Dennoch musste Mahålie sich in den folgenden Zeilen, die sie sehr schnell las, wie das nunmal ihre Art war, eine sehr gute Art meistens, dennoch auch eine Einladung zum Abschweifen, bei der man, wie das eben jedem passieren kann, den Anfang seines Satzes vergisst, gefallen lassen, dass sie schamlos gelobt wurde. Frech.

Sie wurde für ihren Kampfgeist gelobt, ihre Kreativität, ihre Fähigkeit zum Netzwerken, ihre freundliche Art, ihr Lachen, ihre Vorsicht, ihr Talent, ihre Skills, sich selbst zu managen, ihre Empathie, ihre Freundschaft, ihre Intelligenz, ihr Studium, ihre künstlerische Karriere, sie wurde so sehr gelobt, dass sie gegen den Drang ankämpfen musste, dem Absender mit Tinte und Feder eine Erwiderung zu schreiben, dass sie nicht so gut sei. Gut vielleicht, aber nicht besser. Und überhaupt.
Doch sie unterdrückte den Drang. Stattdessen mischte sie sich einen Lillet Rosé White Peach mit 5cl Lillet, 10cl Schweppes White Peach und ein paar Eiswürfeln. Falls sie keine Eiswürfel zur Hand haben würde, könnte sie auch aus dem stillen Wasser Eiswürfel werden lassen, aber eigentlich wollte sie nicht so lange warten. Handwarmer Lillet White Peach war immer noch besser als kein Lillet White Peach.

Ihr Handy blinkte, vibrierte und klingelte, dass es eine helle Freude war. Eigentlich wollte sie gar nichts großes machen heute, aber weil sie für ein paar Menschen echt großartig war, ließen die ihr das nicht durchgehen.

Und so hatte sie hoffentlich einen sehr guten Tag, an dem ihr sehr oft „Happy Birthday“ gesagt wurde.